Im Jahr 2017 haben wir, mein Mann und ich, bei „Brücken in aller Welt” das erste Mal teilgenommen. In der Zwischenzeit hat sich, wie das Leben so spielt, einiges verändert. Der Anfang unserer Auswanderung im Jahr 2015 auf die Azoren-Insel Pico war die beste Entscheidung, die wir hätten treffen können. Wir haben unser „Zuhause” gefunden, wir sind dort angekommen, in unserem Paradies. Als wir 2015 eintrafen, waren die Azoren als Urlaubsziel noch sehr unbekannt, jedoch ist auch hier in der Zwischenzeit der Tourismus angekommen.
Da auf den Azoren ein sehr mildes Klima herrscht, findet man exotische Pflanzen und Früchte, die man in Europa nicht erwartet zu finden. Das war mein erster Gedanke, als ich 2008 zum ersten Mal hier auf der Insel Pico Urlaub machte. Dieser Eindruck hat mich so fasziniert, dass der Wunsch gefestigt wurde, dort zu leben. Auf dieser Insel, die ich in mein Herz geschlossen hatte. Unsere Ankunft hier war sehr herzlich, wir wurden von den Einheimischen mit offenen Armen empfangen, wurden mit Kartoffeln, Eiern, Brot u.v.m. beschenkt. Nicht nur bei der Ankunft wurde man beschenkt, immer wieder steht ein Einheimischer vor der Türe mit einer vollen Tüte Obst und Gemüse oder etwas Selbstgebackenem. Die fruchtbare Erde und das Klima lässt es zu, dass über das ganze Jahr gepflanzt und geerntet werden kann. Zurzeit reifen die Orangen, Zitronen, Limetten, Mandarinen und Mangos. Das ganze Jahr über gibt es Bananen, Ananas, Kartoffeln, Süßkartoffeln, und, je nach Saison z.B. Maracujas, Kiwis, Papayas, Avocados. Das Leben hier auf der Insel ist einfach, man benötigt keinen Luxus, die fruchtbare Erde gibt einem viel im Überfluss. Und da man das ganze Jahr über Selbstversorger ist, sind die Lebenshaltungskosten sehr gering.
Seit letztem Jahr lebe ich hier allein mit meinem Hund Sweety, geboren auf den Azoren. Mein Mann musste aus gesundheitlichen Gründen zurück, er wohnt wieder in Schnaitheim. Ob er wieder zurück auf die Insel kann? Das steht in den Sternen.
Deswegen biete ich auch „Urlaub gegen Hilfe” an (ähnlich wie Workaway). Man verbringt hier seinen Urlaub umsonst und arbeitet ca. 3 Std. Das ist für mich eine große Hilfe im Garten, Haus und in meinem Gästehaus, das ich nebenher vermiete.
Es ist für mich ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen, das Meer direkt vor der Haustüre zu haben. Wenn ich vom Wohnzimmer oder Terrasse in Richtung Atlantik blicke und Wale und Delfine entdecke, die gerade vorbeischwimmen, ist das der glücklichste Moment, den ich nie mehr vermissen möchte.
Mit diesen Worten grüße ich alle von der Insel Pico und vielleicht habe ich Sie ein wenig neugierig gemacht, mal auf den Azoren den Urlaub zu verbringen.